Projekte der Einkommensgenerierung

Die Ausgangssituation

Einkommensprojekt, Küken werden zu Legehennen erzogen

Aufgrund der vorherrschenden Bedingungen (u.a. hohe Arbeitslosenquote) in Namabasa, Uganda können nur unregelmäßig Schulgelder bezahlt werden. Da folgernd die Gehälter nicht bezahlt werden konnten, wanderten die bereits fortgebildeten Lehrkräfte ab. Somit entstand die Idee des Projekts zur Einkommensgenerierung für Eltern. Unser Ziel ist, das beschriebene Szenario zu verhindern und damit zum einen möglichst viel Stabilität an der Schule zu schaffen und zum anderen den Kindern in Namabasa einen Schulbesuch zu ermöglichen.

 

Am runden Tisch erzählte Milton, der Manager der Vine Parents School, dass er sein Schulgeld durch das brennen und verkaufen von Ziegeln erwirtschaftete und durch die Aufzucht von Schweinen seinen Universitätsabschluss finanzierte. Africa (k)now e.V. machte es sich zur Aufgabe den Eltern innerhalb der Community, eine Einkommensmöglichkeit zu schaffen mit der sie das Schulgeld ihrer Kinder bezahlen können.

Die LegeHennen

Fütterung der Legehennen

 Wie alles begann.....

Aufgrund unseres eingeschränkten Budgets entschieden wir uns dazu das Einkommensprojekt durch die Aufzucht von Legehennen zu starten. 

Drei alleinerziehende Mütter bekamen 17 Küken vom Verein gestellt. Hierzu kommt notwendige Ausrüstung und Futter bis die Legehennen legefähig werden.

Nach 6 Monaten legen die Hühner regelmäßig Eier. Die Mütter kümmern sich von da an selbst um Futter, Medizin und die Bezahlung des Schulgeldes. Der restliche Gewinn wird gespart, um das Projekt eigenständig nach Ende der Legezeit wieder von Vorne zu starten. 

 

Diese Methode ist eine nachhaltige Alternative zur aktuellen direkten Förderung von Lehrergehältern.  

In unserem Blog geben wir regelmäßige Updates.

Alle Parteien stehen in einem regelmäßigen Austausch und lernen jeden Tag hinzu. 

Das Hühnerprojekt konnte Ende März 2021 Dank der erfolgreichen Spendenaktion "Verschenke ein Huhn zu Weihnachten" erweitert werden. Vier Familien bekamen jeweilig 15 Küken. 20 weitere Küken wurden an die Vine Parents Nursery & Primary School gespendet. Nun müssen die insgesamt 70 Küken zunächst geschützt aufwachsen. Africa (k)now e.V und unsere Partnerschule vor Ort hat mit der ersten Periode des Hühnerprojekts bereits einiges Lernen können. Es gibt nun auch ein Elternkomitee, das das Projekt zur Einkommensgenerierung und die Eltern unterstützt und monitort. 

Mehr dazu in unserem Blog. 

Im Rahmen des Kriegs in der Ukraine explodierten die Futterkosten, sodass sie den Ertrag überstiegen und das Projekt beendet, bzw. verändert wurde, nachdem die Hühner mit Gewinn veräußert werden konnten. Weiter geht es mit "local chicken".

 

Die lokalen Hennen

Neben den Legehennen, welche nahezu jeden Tag ein Ei legen, gibt es außerdem die Möglichkeit Einkommen mit lokalen Hennen zu generieren. Diese legen zwar weniger Eier, sind jedoch ihrer Umgebung angepasst und somit resistenter gegen Infektionen und Krankheiten. Aus diesem Grund können sie frei in der Gegend rumlaufen, brauchen seltener Medizin oder Impfungen und ernähren sich von dem was ihnen über den Weg läuft. Die lokalen Hennen werden gehalten um neue Küken zu produzieren. Durch den späteren Verkauf dieser, kann wiederum Einkommen generiert und das Schulgeld der Kinder bezahlt werden. Im Unterschied zu den Legehennen gibt es somit kein tägliches Einkommen, sondern Einmalzahlungen durch den späteren Verkauf.

 

Gemeinsam mit unserem Projektpartner vor Ort entschieden wir uns im Winter 2021 dazu, mit drei Familien aus Namabasa diese neue Variante der Einkommensgenerierung zu probieren. Die Familien bekamen jeweilig acht Hennen und einen Hahn. Nachdem die Küken ausgebrütet wurden, bleiben sie bei ihrer Mutter und werden erst verkauft, sobald sie ausgewachsen sind. Eine Familie konnte bereits im April 2022 40 Hühner zählen. Ein Agrarwirt begleitet die Familien zusammen mit einem Tierarzt, welcher für Schulungen und medizinische Beratung zur Verfügung steht.Nachdem das Projekt intensiv erprobt wurde, konnte es im Februar 2023 auf 25 Familien ausgeweitet werden. Die Familien haben sich zu 4 sogenannten "saving groups" zusammen geschlossen. Sie haben sich gegenseitige Regeln gegeben und kontrollieren sich gegenseitig. Dieses Vorgehen hat eine lange Tradition innerhalb der afrikanischen Kultur.

 

Die Ziegen

Außerdem starteten wir zum Jahresende 2021 ein weiteres Versuchsprojekt mit einer Familie. Die Familie bekam zwei weibliche Ziegen (Greise) und einen männlichen Ziegenbock. Das Prinzip der Generierung von Einkommen funktioniert hier genauso wie bei den lokalen Hennen. Die Greise werden vom Ziegenbock geschwängert und die neugeborenen Zicklein können nach erfolgreicher Aufzucht weiter verkauft werden. Greise gebären im Durchschnitt zwei Zwicklein pro Wurf. Mit dem Verkauf eines Zickleins, kann das Schulgeld für ein gesamtes Schuljahr eines Kindes bezahlt werden. Hier soll das männliche Zicklein verkauft werden. Gibt es außerdem ein weibliches Zicklein, dann wird dieses an eine weitere Familie weitergegeben, sodass auch diese im kommenden Schuljahr das Schulgeld für eines ihrer Kinder an der Vine Parent's Nursery & Primary School bezahlen kann.
Die Ziegen sind ähnlich zu den lokalen Hennen sehr pflegeleicht. Sie können draußen frei herumlaufen und sich von Gras und Herumliegendem ernähren. Außerdem bekommen sie bestimmte Blätter und Samen zu essen, welche die Eltern über den Tag in ihrer natürlichen Umgebung sammeln und den Ziegen als Nahrungsergänzung geben.

Die Ziegen haben sich erwartungsgemäß vermehrt. Die ersten Jungtiere werden an andere Familien weiter gegeben, um diesen ebenfalls die Möglichkeit der Generierung weiteren Einkommens zu verschaffen.