Tobi und Andi in Uganda - Ein Reisebericht

Mitte März reisten Tobi, als Beauftragter für die Einkommensprojekte und Andi, als IT-Beauftragter nach Uganda/ Mbale. 

Motiviert reisten die Beiden an und trafen sich zunächst mit Milton, dem Kopf von Africa (k)now Uganda um den Ablauf der nächsten Tage zu besprechen.
Auf der Agenda stand zunächst das Kennenlernen des neuen Mitarbeiters Robert. Dieser soll zukünftig die Einkommensprojekte der Eltern monitoren und durch eine tägliche Liste, die Projekte optimieren. Er hat außerdem zur Aufgabe eine feste Gemeinschaftsstruktur zwischen den teilnehmenden Familien zu entwickeln und gemeinsam mit ihnen ein System zu etablieren, welches sich "saving groups" nennt. Eingeteilt in "saving groups", zahlen die Eltern ihr Geld, welches sie aus den Einkommensprojekten generieren, in einen gemeinsamen Pott. Aus diesem Pott wird dann zunächst für ihre Kinder das Schulgeld bezahlt und das weitere Geld wird für Reinvestitionen in das Projekt genutzt. Es kann aber auch bei Krankheits- oder Schicksalsschlägen einer Projekt-Familie durch zinslose Kredite zu Gute kommen. Durch das genannte Gemeinschaftssystem unterstützen sich die Familien gegenseitig, sie haben mehr finanzielle Sicherheit und die Gemeinschaft in der Community kann weiter gestärkt werden.

Weiter stand der Besuch der Eltern, die an den Einkommensprojekten teilnehmen, an. Die Einkommensprojekte bestehen momentan aus neun Familien. Fünf Familien besitzen Legehennen und generieren durch den Verkauf von Eiern ihr zusätzliches Einkommen für das Schulgeld. Da dies Zuchthennen sind, kann nahezu jeden Tag mit einem Ei pro Henne gerechnet werden. Das gibt zwar eine gewisse finanzielle Sicherheit und Planbarkeit, jedoch sind diese Hennen sehr anfällig und müssen in einem Stall gehalten werden. Weiter noch benötigen sie ein spezielles Futter, welches von den Eltern gekauft wird. Drei weitere Familien haben lokale Hennen und einen Hahn. Diese Hühner sind weniger anfällig. Sie laufen frei draußen herum und fressen, was sie auf ihrem Wege finden. In diesem Fall besteht das Einkommen in dem späteren Verkauf der Küken. Da die Küken erst verkauft werden, wenn sie groß genug sind, dauert es seine Zeit bis die Eltern ihr erstes Einkommen generieren können. Jedoch haben sie weniger Aufwand und müssen weniger Geld in das Projekt reinvestieren. Das dritte Einkommensprojekt ist ein Probeprojekt. Eine Familie hat zwei weibliche Ziegen und einen männlichen Bock erhalten. Ähnlich wie bei den lokalen Hennen, benötigen die Ziegen keine großen Extrainvestitionen, wie zum Beispiel regelmäßige Impfungen, spezielles Futter oder einen Stall und das Einkommen bezieht sich aus dem Verkauf eines geborenen Zickleins. Jedoch dauert es auch hier länger, bis sich ein Einkommen einstellt.

Milton, Robert, Tobi und Andi besuchten auf ihrer Reise unterschiedliche Einkommensprojekte anderer Organisationen (kommerzielle Hühnerfarm in Mbale, lokales Hennenprojekt in Gibumbuni, Ziegenprojekt Joy Goats in Mbale) um sich auszutauschen und um sich zu vernetzen. Sie konnten wertvolle Tipps und Tricks für die Einkommensprojekte der Familien in Namabasa/ Mbale mitnehmen um diese zukünftig weiter zu optimieren.

Tobi und Andi besuchten außerdem die Vine Parent's Nursery & Primary School und deren frisch fertiggestelltes zweites Schulgebäude, welches Dank der Schmitz Stiftung im letzten Jahr gebaut werden konnte. Mit diesem Bau wurde 150 weiteren Kindern in Namabasa ein Schulbesuch ermöglicht.

 

Auch ein Besuch der neuen Schule Africare in Mbale durfte nicht fehlen. Diese Schule konnte dank großzügiger Spenden Anfang des Jahres in kürzester zeit ins Leben gerufen werden. Grund hierfür waren die zahlreichen Schulschließungen durch die Coronapandemie. Auch die Dream School International in Mbale musste, aufgrund der andauernden finanziellen Lage aber auch aufgrund interner Diskrepanzen der Schulmanager, ihre Pforten schließen. Africa (k)now e.V. bildete von Beginn an, die Lehrkräfte der Dream School International fort und es bestand eine enge Zusammenarbeit und Verbundenheit zwischen dem Verein und der dort tätigen Lehrkräfte. Sie konnten bereits großartige Fortschritte im Lernstand ihrer Schüler*innen vorweisen und waren höchst motiviert weiter an den Fortbildungen von Africa (k)now e.V. teilnehmen zu können. Vielmehr noch wurden einige von ihnen bereits als Multiplikatorinnen ausgebildet um ihr Wissen an weitere Lehrkräfte anderer Schulen weitergeben zu können. Doch plötzlich standen sie vor dem nichts. Die Africare School wird nun voller stolz von den Lehrkräften der ehemaligen Dream School International geführt. 

Nichtzuletzt stand als ein wichtiger Punkt die Digitalisierung des Vereins auf der Agenda. Andi hatte somit unterschiedlichste Aufträge vom Installieren eines Druckers für Africa (k)now Uganda, eines Beamers für digitale Fortbildungen, der Suche nach einer stabilen Internetmöglichkeit bis hin zu einem digitalen Workshop für Lehrkräfte. Außerdem hatte er den Auftrag das Kommunikationstool MS Teams auf die alten Laptops, welche von Lapdoo an Africa (k)now e.V. für die Partnerschulen gesponsert wurden, zu installieren. Zukünftig können damit Materialien online ausgetauscht werden. Weiter noch ermöglicht das Programm eine stärkere Vernetzung der Lehrkräfte untereinander. Fortbildungen können nun über das gemeinsame Kommunikationstool stattfinden. Hierfür wurden die Lehrkräfte der Partnerschulen innerhalb einer Schulung von Andi in das Programm und die Funktionen von MS Teams eingeführt. Dies ist ein großer Schritt zur Digitalisierung des Vereins Africa (k)now e.V..

Sowohl Milton als auch Tobi und Andi äußern sich zufrieden gegenüber der gemeinsamen Arbeit vor Ort: „Es war eine schöne Zeit, die wir zusammen mit Tobi und Andi verbracht haben, um die Projekte der Eltern zu monitoren. Dadurch haben wir verstanden, wie wir uns am besten verbessern können und wie wir am besten mit den Eltern zusammenarbeiten können, um die gewünschten Ergebnisse der einkommensschaffenden Projekte zu erreichen.“ (Milton)

"Eine sehr produktive Woche mit viel Austausch, Spaß und Potenzial. Wir haben hochmotivierte Freunde in Uganda und viel positive Rückmeldung bekommen. Wir sind auf dem richtigen Weg." (Tobi)

Anfang April reist nun Petra nach Uganda mit dem Fokus mit den Lehrkräften zusammen zu arbeiten. Es wird eine einwöchige Fortbildung stattfinden. Wir werden zeitnah auch zu dieser Reise hier berichten.

 

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